Mehr als jeder andere Zen-Meister nach Hui-neng trug Ma-tsu zur Ausformung der typisch chin. Zen bei. Er griff zu Hilfsmitteln der Schulung wie dem plötzlichen Schrei (chin. Ho!) wortlosen Gesten etwa mit dem Fliegenwedel und überraschenden Stockschlägen. Er stieß seine Schüler zu Boden, kniff sie in die Nase, schleuderte ihnen plötzliche Fragen und paradoxe Antworten entgegen, um sie aus der Routine des Jedermanns-Bewußtseins aufzurütteln, sie aus den eingefahrenen Bahnen des begrifflichen Denkens zu befreien und ihnen zu ermöglichen, in einem durch einen Schock ausgelösten plötzlichen Zusammenbruch des bisherigen Denkens und Fühlens zur Erfahrung der Erleuchtung zu kommen. Die Kraft seines Geistes und die Wirksamkeit seiner Weise der Schulung werden durch die Tatsache bezeugt, dass er 139 Dharma-Nachfolger gehabt haben soll.
In folgendem Mondo mit seinem bedeutendsten Dharma-Nachfolger, Pai-chang Huai-hai, erleben wir ein typisches Beispiel für Ma-tsus Weise der Schulung:
Als der große Meister Ma-tsu sich zusammen mit Pai-chang erging, sahen sie Wildenten vorbeifliegen.
Der große Meister sagte: "Was ist das?"
Pai-chang sagte: "Wildenten."
Der große Meister sagte: "Wohin sind sie geflogen?"
Pai-chang sagte: "Sie sind weggeflogen."
Daraufhin kniff der große Meister Pai-chang in die Nase.
Pai-chang schrie vor Schmerz auf.
Der große Meister sagte: "Warum sind sie nicht weggeflogen?"
Pai-chang erfuhr daraufhin Erleuchtung.
Aufentshaltsort:
Kiangsi
Richtung:
Einer der Vorväter der Rinzai-Schule
Dharmanachfolger von:
Nan-yüeh Huai-jang (jap. Nangaku Ejo)
Dharmanachfolger:
Pai-chang, Nansen und viele weitere
Schriften:
Ma-tsus Aussprüche und Unterweisungen sind festgehalten im Kiangsi Tao-i-ch`an-shihyü-lu ("Aufzeichnung der Worte des Zen-Meisters Tao-i aus Kiangsi")