Zur Zeit der Buddhistenverfolgung von 842-45 begründete Lin-ji die nach ihm benannte Lin-ji-Schule (jap. Rinzai-Schule) des Zen, die während der folgenden Jahrhunderte nicht nur die einflussreichste Schule des Zen, sondern die vitalste aller Schulen des Zen in China war. Sie gehört neben der Soto-Schule zu den beiden Schulen des Zen die in Japan noch heute lebendig sind. In der Tradition von Matsu Tao-i, seinem "Urgroßvater im Zen", bediente sich Lin-ji solcher Hilfsmittel der Schulung wie des plötzlichen Schreis "Ho!" (jap. Katsu!) und unerwarteter Schläge mit dem Stock oder dem Fliegenwedel. In Lin-chis Weise der Zen-Schulung ist die Entwicklung, der Hui-neng, der 6. Patriarch des Zen in China, entscheidende Anstöße gab, praktisch abgeschlossen: aus der chin. Form des Dhyana-Buddhismus ist das sich deutlich von der orthodoxen buddhistischen Schulen abhebende, unverwechselbare chin. Zen geworden. Nur der Gebrauch des Koan als Hilfsmittel in der Zen-Schulung wurde nach Lin-ji noch hinzugefügt.
Aufentshaltsort:
China
Richtung:
Gründer der Rinzai-Schule
Dharmanachfolger von:
Huang-po Hsi-yün
Schriften:
Lin-jis Aussprüche und Unterweisungen sind festgehalten im Lin-ji-lu (jap. Rinzai-roku).
Deutsche Ausgabe "Begegnungen und Reden" von Ammann Verlag AG, Zürich 1986