Te-shan Hsüan-chien war als Meister von Hsüeh-feng, auf den sowohl die Ummon-Schule als auch die Hogen-Schule zurückgeht, einer der bedeutendsten Zen-Meister der T`ang-Zeit.
Von Te-shans Erleuchtung unter Meister Lung-t´an wird folgendermaßen im Wu-men-kuan berichtet:
Einst bat Te-shan Lung-t´an bis spät in die Nacht um Unterweisung. Lung-t´an sagte: "Es ist tiefe Nacht. Willst du dich nicht zurückziehen?"
Teshan empfahl sich, hob den Türvorhang und ging hinaus. Als er der Dunkelheit draußen gewahr wurde, wandte er sich um und sagte: "Dunkel draußen."
Daraufhin zündete Lung-t`an eine Papierfackel an und reichte sie ihm. Te-shan war im Begriff, sie zu nehmen, da blies Lung-t´an sie aus.
Da kam Te-shan urplötzlich zu einem Durchblick. Er warf sich nieder.
Lung-t´an sagte: "Was für eine Wahrheit hast du geschaut?"
Te-shan sagte: "Von jetzt an wird dieser hier nicht mehr Zweifel an den Worten des alten Meisters (berühmt überall) unter dem Himmel hegen."
Am nächsten Tage stieg Lung-t´an auf den hohen Sitz und sagte: "Unter euch da ist ein Kerl mit Fangzähnen gleich einem Schwertbaum und mit einem Mund gleich einer Schale voll Blut. Versetzt man ihm einen Schlag, so wird er nicht den Kopf wenden. Eines Tages wird er sich auf einem einsamen Gipfel niederlassen und unseren Weg dort begründen."
Te-schan nahm daraufhin seine Kommentare (zum Diamant-Sutra), ging vor die Dharma-Halle, hob eine Fackel hoch und sagte: "Auch wenn wir die tiefgründige Doktrinen gemeistert haben, ist es doch nur, als legte man ein Haar in den weiten Raum; auch wenn wir das wesentliche Wissen der Welt erschöpft haben, ist es doch nur, als ließe man einen Tropfen in den großen Abgrund fallen."
Er nahm seine Kommentare auf und verbrannte sie. Daraufhin verneigte er sich und ging.