Zen-Bücher | Auf der Suche, Osho über die "Zehn Stiere des Zen...
Autor: Osho
ISBN:3925205799
Auf der Suche, Osho über die "Zehn Stiere des Zen"
"Wir beginnen heute eine einmalige Pilgerreise..."
Das sagt Osho in seiner Einführung zu dieser Geschichte, die so alt ist, daß niemand ihren Ursprung kennt. Sie stammt aus China und bestand anfangs aus einer Folge von nur acht Bildern - ein taoistischer Comic Strip, simple Verkehrszeichen auf der Straße nach innen.
Im zwölften Jahrhundert fügte der chinesische Meister Kakuan der alten Erleuchtungsfibel noch zwei weitere Bilder hinzu, und seither wird die Geschichte als "Die zehn Stiere des Zen" überliefert.
Wie kommt ein Erleuchteter darauf, eine Bildgeschichte zu malen, in der ein Mann nach einem Stier sucht, den er verloren hat, dann seine Spuren findet und in einem wahren Kraftakt den Widerstand des Tieres bricht, es zähmt und auf seinem Rücken flötespielend nach Hause reitet? Und wieso erzählt er die gleiche Geschichte dann noch einmal in poetischen Versen, und verdreifacht die Lektion durch Prosa-Kommentare? Und wieso führt, acht Jahrhunderte später, ein moderner Mystiker an zehn aufeinanderfolgenden Morgen seinen Schülern Bild für Bild vor, wie exakt und relevant diese Reisebeschreibung aus grauer Vorzeit noch heute ist?
Weil es sich um die Reise des Menschen, um unsere eigenen Suche handelt. Und weil der Stier nichts anderes symbolisiert als die ursprüngliche Lebens- und Kraftquelle des Menschen.
"Diese zehn Stiere sind Sinnbild der Suche, der Suche, die ich den Menschen nenne", sagt uns Osho. Der Stier, das ist eure Energie, die unbekannte, fremde Energie, die du bist... Kakuan malte in zehn Bildern die ganze Suche des Menschen - und der Mensch ist eine Suche".
Die zwei Bilder, die Kakuan hinzufügte, sind von besonderer Bedeutung. Nach dem achten und ursprünglich letzten Bild ein leerer Kreis, Inbegriff der Erleuchtung - erscheint nun als neuntes Bild eine Naturidylle: die Welt ist auch nach ihrer Transzendierung noch da - schöner denn je! Und auf dem letzten Bild verläßt der Erleuchtete seine selbstgenügsame Abgeschiedenheit und geht, in der einen Hand den Wanderstab, in der anderen eine Weinflasche, schnurstracks zum Jahrmarkt der Welt und ist Mensch unter Menschen. Diese letzte Station ist Osho besonders lieb und wichtig: Erleuchtung ist nicht nur etwas Jenseitiges, sondern ebenso Diesseitiges.
Wie wohl keinem spirituellen Meister vor ihm ist Osho gerade daran gelegen, die höchsten Gipfel des Bewußtseins in die Reichweite jedes Menschen zu holen, herunter von den goldenen Altären, wo eifersüchtige und machtbesessene Priester sie für sich gepachtet zu haben vorgaben.
Oshos Antworten auf die Fragen seiner Zuhörer - kapitelweise mit seinen Kommentaren zur Bildgeschichte abwechselnd - sind eine einzige Illustration hierfür.