Ozaki Hosai (1885–1926) war ein viel versprechender japanischer Dichter, der aber nur einen posthum veröffentlichten Band Haiku mit gut 500 Gedichten und sechs kurzen Prosastücken hinterließ: Taiku („Weiter Himmel“). Er studierte zunächst Jura (nach einer anderen Quelle: Politikwissenschaft), arbeitete dann in leitender Position bei einer Versicherung. Sein Alkoholismus verhinderte jedoch eine Karriere. 1922 wechselte er zu einer Firma in Korea, begab sich aber bald schon auf Wanderschaft durch Nordchina, wo er an Brustfellentzündung erkrankte. Nach seiner Rückkehr in die Heimat Japan gab er all seinen Besitz auf und verließ seine Frau, um sich der Gemeinschaft Ittoen anzuschließen, deren Mitglieder sich – an den Zen-Buddhismus anlehnend – im Geist des Dienens schulen und vor allem für die Reinigungen von Toiletten Fremder bekannt wurden. Als Wandermönch war Ozaki Tempeldiener im Chio-in, Fukusho-ji und Joko-ji, ehe er sich auf der Insel Shodo niederließ, wo man ihm die Klause Minango-an des Tempels Saiko-ji anvertraute. Dort starb er an Tuberkulose.