"Spirituelles Zen und profane Arbeit - ob das zusammen geht?
Und dann noch als eine Art Ratgeber?
Und wie das geht!
Es geht schon deshalb besonders gut, weil es im Zen diese Unterscheidung zwischen "Heiligem" und "Profanen" gar nicht gibt!
Wer nicht den besten Arbeitsplatz der Welt hat - oder das zumindest so empfindet, könnte mit Peter Steiners Buch "Das Zen des glücklichen Arbeitens" eine (glückliche) Überraschung erleben.
Alle anderen, die auf angenehme Weise erinnert werden wollen, wie Leben einfacher und klarer gelebt werden kann, sollten sich dieses gelungene Buch ebenfalls am besten heute noch kaufen.
"Denn im Grunde ist alles ganz einfach - unser Leben wird von dem geprägt, was wir regelmäßig tun...und so formuliert sich der ...Zen-Grundsatz "Wir sind das, was wir regelmäßig tun."
Aus diesem kargen Satz läßt ich viel ableiten - vor allem Steiners angenehm wenig missionierender Vorschlag, durch das regelmäßige Üben des Zen schlicht eine andere Grundhaltung einnehmen zu können.
Ja, es gibt sie, die wenig erfüllenden Brotjobs, die fürchterlichen ChefInnen, das schwierige Team und die nicht angemessene Bezahlung. Und?
Bezogen auf das Zitat oben können wir mit konstanter Regelmäßigkeit darüber lamentieren und uns grämen - tagein, tagaus - sehr regelmäßig also.
Wir können aber auch eine täglich Lamentierpause von 25 Minuten einrichten, in der wir ZaZen üben - wach, bewusst und in Ruhe. In dieser absichtslosen Zeit (was für eine Idee...) kann Bewusstsein entstehen für das, was gerade ist - ohne Geschichte dazu - einfach nur: Sitzen, atmen, sein!
"Das ist es, was ich am Zen so beeindruckend finde: Ich muss einfach nur still sitzen. Nichts tun. Atmen. Achtsam sein....Alles wird einfacher und offensichtlicher."
Steiner schreibt aus dem einfachen und klaren Geist des Zen:
Ohne Rat, ohne langatmige Belehrungen, ohne Vorschriften und vor allem ohne vorzugeben zu wissen, wohin die Reise der LeserIn gehen kann oder gar soll. Er beschreibt einfach und klar, was passieren kann, wenn wir uns entscheiden, der Klärung des Geistes ein halbe Stunde am Tag zu widmen.
Dabei ist es nicht nötig, zum Zen-Schüler zu werden oder auf buddhistischen Pfaden zu wandeln - es ist mehr die Geisteshaltung, als die Tradition des Zen, die Steiner hier vorstellt."