Kurzbeschreibung
"Das Märchen vom Blumenberg", aus dem Japanischen von Toshiko Miyazaki übersetzt, ist eine Geschichte, die gleichermaßen für Kinder und Erwachsene geeignet ist. In einer Zeit, in der Selbstverwirklichung und Egoismus hochgehalten werden, erinnert dieses wunderschöne japanische Märchen, illustriert mit farbigen Holzschnitten von Jiro Takidaira, an die Bedeutung des Mitgefühls für das Leben miteinander.
Kurzbeschreibung
Aus dem Vorwort zum "Märchen vom Blumenberg"
Wenn ich blühende Blumen betrachte, frage ich mich stets, was sie denn eigentlich leben lässt. Eine Blume, egal wie klein sie auch sein mag - es gibt eine, die ist so klein, wie die Nagelspitze des kleinen Zehs eines Babies - bringt sie doch eine vollständige lila Blüte hervor. In ihrer Mitte hat sie sogar gelbe Staubfäden versteckt. Am Abend faltet sie ihre kleine Blütenblätter zusammen und morgens, benetzt mit Tautropfen, öffnet sie sich wieder. Durch ihren dünnen Stiel erhält sie von der Erde alles, was sie braucht. Sie blüht entweder im Frühling oder im Sommer, aber auch im Herbst. Was erhält sie von der Erde um zu leben? Ich wurde sehr nachdenklich.
Jedesmal, wenn ich vor einem steil in den Himmel ragenden Berg stehe, der mitten in der Natur, von der Sonne beschienen, aus der Erde herauszuwachsen scheint, dann frage ich mich, woher er seine Großartigkeit bekommen hat. Die Kraft, die den Berg aus der Erde, in der er ruht, herausgehoben hat und ihn hoch in den Himmel wachsen lässt, welche Kraft ist das?
Diese beiden Fragen beantworte ich mit dem "Blumenberg". Blumen sind außergewöhnlich und auch die Berge sind nicht gewöhnlich. Sie kommen uns vor, wie von einer anderen Welt. Auf dem mystischen Berg blühen zauberhafte Blumen. Diesen Ort nenne ich Blumenberg.
Ich werde schwach, wenn ich sehe, dass sich jemand in schwieriger Situation wacker hält. Ein kleines Leben kümmert sich sehr herzlich und geduldig um ein noch kleineres Leben und unterstützt selbstlos das, was noch kleiner ist, als es selbst. Dieses Bild erwärmt mein Herz, dass ich einfach losheulen könnte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann in Japan ein Leben in Freude an der Freiheit, ohne bedrückende Pflichten. Den Japanern wurde bewusst, dass sie nicht alleine für sich existieren, sondern Menschen unter Menschen sind.
Wie gehen wir miteinander um? Die Kommunikation und die Gesellschaft mit anderen ließ uns klar erkennen, wie wir sind. Viele Leute kümmerten sich so gut wie möglich um andere und stellten dabei fest, wie ihr eigenes Leben dadurch inhaltsreicher wurde. So konnten sie ihr eigenes Wesen mit höchstem Wert für andere verwenden. Der "Blumenberg" ist mein Lobgesang auf diese Menschen. Ich wünsche mir, dass die heutigen Kinder mit dieser Motivation groß werden können.
Wenn die Menschen aus der Blume ihres Herzens, die sie doch alle in sich tragen, Knospen und Blüten mit der Lebenskraft, welche Berge aus der Erde hervorbringt, aufgehen lassen würden, wie wundervoll wäre dies.
Dies sind meine Gedanken und Gefühle, die mich dieses Märchen schreiben ließen.
Herr Takidaira hat dazu diese wunderschönen Bilder gemacht. Ich danke ihm sehr dafür. Mit seiner ganz freien Phantasie hat er meine Worte hervorragend in Kunst umgesetzt. Dazu gratuliere ich ihm von Herzen.