Kurzbeschreibung
Die Welt, mit Zen-Augen betrachtet, ist einerseits flüchtige Illusion, andererseits kann gleichzeitig ihre Unversehrtheit und Reinheit erlebt werden, gelingt ein Wahrnehmen ohne "Ich". Zen, buddhistische Geistesschulung, leitet nicht dazu an, wie man zu denken habe, sondern wie man sein soll. Ein Zen-Mensch geht seinen Weg im Licht des Dunkels. Er drängt der Wirklichkeit keine Unterscheidung auf, lässt alles an seinem Platz, zu seiner Zeit und auf seine Weise geschehen. Im Eintauchen in den Augenblick bis auf seinen Grund, dem anfangslosen Ursprung des endlosen Geistes, entdeckt sich wahre Wirklichkeit von selbst. Aki no Bo tastet sich auf dem Zen-Weg voran, indem er die Illusionen der Daseins- wie auch einer zu glaubenden Jenseits-Welt entlarvt und zugleich als Daseins-Mensch versucht Lotusland, die Welt des reinen Seins, zu betreten. Seine 307 zugeworfenen Haiku, eine japanische Kurzgedichtform, können, wenn der Leser sie auffängt, zu einem Spiel werden, in dem Zen, ohne zu denken, spielerisch eben, erfahrbar wird. 35 Tusche-Zeichnungen, optische Spielszenen des Soseins, getuscht von Weggefährten, setzt Aki no Bo ein, um das Bewusstsein des Betrachters von jeglichem theoretischen oder gar theologischem Denken zu befreien - zum sich freuen beim Anschauen.
Über den Autor
Sotetsu Yuzen Roshi, einer der wenigen echten Zen-Meister in Deutschland, ist Gründer der Rinzai-Weggemeinschaft Mumon-Kai, Erste Berliner Zen-Gemeinschaft e.V., die er am 27. Juli 1971 ins Leben rief. Erst Schüler und später Dharma-Nachfolger von Seki Yuho Roshi - oder mit altjapanischem Namen Yuho Soshun Zenji (1900-1982) - ist Sotetsu Yuzen der jetzige Meister von Mumon-Kai. Er wurde 1940 in Schlesien geboren. Während seines Medizinstudiums in Berlin traf er auf die Lehre von Shakyamuni Buddha, der er aus tiefer Überzeugung folgt. Seit 1976 arbeitet Dr. Zernickow als Arzt in eigener Praxis. In dieser Tätigkeit sieht er seine Verwirklichung des Zen im Alltag.