Tetsugen Doko ist einer der bedeutendsten "einheimischen" bzw. aus Japan stammenden Obaku-Mönche. Urspründlich ein Mönch des Amida-Buddhismus, konvertierte er zum ZEN. Doko war ein hervorragender Kalligraph und akademischer Kopf, weit gebildeter, als es zu seiner Zeit im ZEN üblich war. Ihm verdankt der Buddhismus allgemein die Bewahrung vieler wichtiger Schriften. Er bearbeitete eine fast 7000-bändige und 50000-seiten umfassende japanische Gesamtausgabe sämtlicher in China der Ming- und Song-Zeit bekannten buddhistischen Schriften. Ohne seine Arbeit gäbe es heute z.B. das Lankavatara Sutra nur unvollständig und das Shinjinmei wäre verloren.
Doko war ein sehr "dogmatischer" Denker, der die Lehre Buddhas strikt durchgesetzt sehen wollte. "Fleischessen" galt ihm als "Sünde" und Vergehen gegen die Mönchregeln ahndete er sehr scharf. Viele Dispute zwischen Ihm und anderen Richtungen sind erhalten und zeugen von einem sehr lebendigen, sich ereifernden Charakter.
Wer aber sein eigenes dogmatisches Werk genauer studiert, endeckt einen Lehrer voller Weisheit und Güte, der sich nur gegen die Gewalt des Samsaras zur Wehr setzte. Diese Bereitschaft um die "Wahrheit" zu streiten brachte ihm den Spitznamen "Eisenauge" ein, was zum Synonym für seine unbestechliche Härte und Genauigkeit wurde.
"Wer mitfühlend ist, ist freundlich, auch wenn er wütend ist! Wer über kein Mitgefühl verfügt, tötet auch wenn er lächelt!"